Es ist völlig natürlich, dass man, wenn es warm ist, vor allem im Sommer, schwitzt und sich gegebenenfalls unter den Achseln Schweißränder auf dem T-Shirt oder Hemd abzeichnet. Bei dem ein oder anderen wird dies auch noch von einer leichten bis starken Geruchsentwicklung begleitet. Diese Situationen ist für jeden Menschen durchaus sehr unangenehm. Doch es gibt Menschen, die leiden nicht nur im Sommer bzw. wenn es warm ist unter einer übermäßigen Schweißproduktion, sondern ständig. Viele Männer leiden unter einer sogenannten Hyperhidrose. Die ständige Schweißbildung führt in vielen Fällen zu einer Minderung des Wohl- und Selbstwertgefühls. Außerdem fühlen sich die Betroffenen dann oft unattraktiv.
Ist der betroffenen mindestens 18 Jahre alt, kann er sich einer Schweißdrüsenbehandlung unterziehen. Dabei wird bei einem etwa 60 minütigen Eingriff eine örtliche Betäubung gegeben. Die Behandlung wird in der Regel ambulant gemacht. Nach etwa 1 bis 2 Tagen kann der Patient bereits wieder Duschen gehen und nach 4 bis 6 Wochen wieder Sport betreiben.
Vorbereitungen
Bevor eine Schweißdrüsenbehandlung durchgeführt wird, wird der Patient vorher gründlich untersucht. Währenddessen werden die Körperstellen, die behandelt werden müssen, gekennzeichnet. Üblicherweise soll der Patient vor dem Eingriff Duschen und sich einen Tag vorher die Haare unter den Achseln abrasieren. Da der Patient nach der Behandlung sofort wieder nach Hause gehen kann, sollte für die Rückfahrt eine Begleitperson mitgebracht werden.
Behandlung
Die Schweißdrüsenbehandlung bzw. Entfernung der Schweißdrüsen erfolgt ambulant und unter einer lokalen Betäubung. Aus diesem Grund ist ein stationärer Aufenthalt nach dem Eingriff üblicherweise nicht notwendig.
Vergleichbar wie bei einer Fettabsaugung, wird zuerst dem Patienten an den betroffenen Stellen in das Unterhautfettgewebe eine Lösung gespritzt. Diese muss erst etwa 30 Minuten einwirke und dann kann das Absaugen der Flüssigkeit mit einer Saugkanüle erfolgen. Zudem wird für diesen Vorgang in der Regel eine Vakuumpumpe gebraucht.
Methoden einer Schweißdrüsenbehandlung
Normalerweise werden die Schweißdrüsen unter den Achseln durch eine Absaugung entfernt. Diese Methode kann man mit einer Fettabsaugung vergleichen. Die Tumeszens Methode wird dabei am häufigsten verwendet und hat sich auch in der plastischen Chirurgie als sehr erfolgreich erwiesen. Dabei wird, wie bei einer Fettabsaugung auch, eine Flüssigkeit in das zu behandelnde Gewebe injiziert. Diese Lösung dient unter anderem dazu, dass sich die Gewebsschichten lösen. Erst dann kann die Schweißdrüsen – Entfernung schnell und einfach von statten gehen. Dafür wird eine spezielle Kanüle benutzt. Da die vorher injizierte Flüssigkeit schon ein wenig betäubend wirkt, ist lediglich eine örtliche Betäubung vorher notwendig.
Um eine übermäßige Schweißproduktion zu bändigen, hat sich als weitere Methode die Anti – Schweiß – Behandlung als sehr erfolgreich erwiesen ( siehe „Schönheitsoperationen für Frauen“ → „Anti – Schweiß – Behandlung“ )
Ziel einer Schweißdrüsenbehandlung
Das Ziel einer Schweißdrüsenbehandlung ist es, dass Männer, die unter einer übermäßigen Schweißproduktion, vor allem unter den Achseln, leiden, das Selbstbewusstsein wiedergegeben wird, welches durch die damit verbundenen Unannehmlichkeiten stark eingeschränkt wird. Es soll zu einer Normalisierung des Schwitzens erreicht werden. Wurden die Schweißdrüsen einmal entfernt, so bilden sie sich an dieser Stelle üblicherweise auch nicht mehr neu. Außerdem wird dadurch auch an anderen Stellen die Schweißbildung automatisch von Körper neu reguliert – und zwar gesenkt.
Nachsorge
Nach der Entfernung der Schweißdrüsen wird dem Mann einen saugfähigen Druckverband angelegt, der zudem auch noch komprimierend wirkt. Durch diese Maßnahme kann sich die Haut erfahrungsgemäß besser zusammenziehen. Aus diesem Grund ist es anzuraten, den Verband regelmäßig zu wechseln und mindestens 2 bis 3 Tage zu tragen. Es ist wichtig, dass der Patient nach dem Einriff genügend Mineralwasser und / oder ungesüßten Tee zu sich nimmt, um den entstandenen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Auch sollte nach der Schweißdrüsenentfernung 4 bis 6 Wochen kein Sport bzw. andere körperliche Anstrengungen ausüben.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Nicht nur die Behandlungsmethode kann mit einer Fettabsaugung verglichen werden sondern auch deren Risiken und Komplikationen. Zwar ist die Behandlung nicht recht aufwendig, dennoch ist sie ein medizinischer Eingriff, der nicht absolut risikofrei ist und auch Komplikationen mit sich bringen kann. Bei der Behandlung kann in manchen Fällen ein Flüssigkeitsverlust entstehen, dieser kann jedoch recht schnell durch das Trinken von Mineralwasser und / oder ungesüßtem Tee ausgeglichen werden. Da die behandelte Fläche doch in der Regel sehr klein ist, treten nur in sehr wenigen Fällen Wundheilungsstörungen und Infektionen auf. Generell kann es jedoch bei einer Schweißdrüsenbehandlung zu folgenden Symptomen kommen, die auch einen recht normalen Heilungsverlauf beschreibt:
- blaue Flecken
- Schwellungen
- Rötungen
- Schmerzen, die sich ähnlich wie bei einem Muskelkater anfühlen
Diese Erscheinungen sind nicht besorgniserregend, da sie normalerweise nach einer kurzen Zeit von alleine wieder verschwinden. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer allergischen Reaktion auf die gespritzte Flüssigkeit kommen.