Besonders die Frauen empfinden das Thema „Genitalbereich“ als sehr unangenehm. Studien ergaben, dass etwa jede vierte Frau mit ihrem Intimbereich unzufrieden ist. Zudem wurde festgestellt, dass 40 – 60 % der Frauen unter einer sexuellen Funktionsstörung ( Dysfunktion ) leiden. Zwar gibt es viele Gründe, warum sich eine Frau eine ästhetische–chirurgische Korrektur im Intimbereich unterzieht, hauptsächlich sind dies aber die funktionellen, ästhetischen und körperlichen Gründe. Der Genitalbereich kann durch natürliche Alterung, hormonelle Einflüsse, erbliche Veranlagung, starke Gewichtsschwankung oder auch durch Geburten in Mitleidenschaft gezogen werden. Sowohl in dem visuellen als auch in dem funktionellen Bereich ist das der Fall.
Dennoch unterzieht sich eine Frau auch häufig solch einen Eingriff aus ästhetischen Gründen. Sehr viele Frauen empfinden ihre Intimzone als sehr unschön und schämen sich deswegen in die Sauna zu gehen oder sich dem Partner zu zeigen. Einigen Frauen leiden sogar Schmerzen im Intimbereich, wenn zum Beispiel Sport getrieben wird, unter anderem beim Fahrradfahren, oder wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt. Bei vielen Frauen beeinflusst dies auch das Sexual- und Liebesleben. Durch einen Eingriff der Genitalchirurgie können solche körperlichen Veränderungen, die mit funktionellen Störungen einhergehen können, behoben werden und somit auch das Selbstbewusstsein der Frau wieder stärken.
Bei solch einem Eingriff muss die Frau mindestens 18 Jahre alt sein. Die Art der Narkose und die Behandlungsdauer, zwischen 20 und 180 Minuten, hängen von der jeweiligen Methode ab. In den meisten Fällen erfolgt solch ein Eingriff ambulant, wobei die Frau nach wenigen Stunden wieder nach Hause fahren kann. Duschen sollte man nach dem 4. Tag des Eingriffs wieder und auch sportliche Aktivitäten sollten erst nach 2 bis 4 Wochen wieder betrieben werden.
Vorbereitung
In einem Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt wird zuerst alles wichtige, sowohl zu der Narkose als auch zu den sonstigen Maßnahmen, die erhoben werden müssen, besprochen. Zum einen ist es wichtig, dass die Patientin 14 Tage vor dem Eingriff keine blutverdünnenden Mittel, zum Beispiel Aspirin®, zu sich nimmt. Auch bestimmt der Arzt individuell, welche Form von der Narkose für den Eingriff gewählt wird. Damit die Narkose gut vertragen wird, ist in den meisten Fällen darauf zu achten, dass etwa 12 Stunden vor dem Eingriff keine Nahrung und lediglich Wasser zu sich genommen wird. Auch sollte vor dem Eingriff der Intimbereich rasiert werden. In der medizinischen Einrichtung wird dies auch manchmal für Sie übernommen. Die Behandlung sollte nach der monatlichen Blutung erfolgen.
Behandlung
Die Behandlungen unterscheiden sich je nach Möglichkeit der Genitalchirurgie.
Zum Beispiel wird bei der Straffung der Vagina, der Schamlippenverkleinerung und bei der Verkleinerung des Venushügels überschüssiges Gewebe entfernt. Vergleichbar ist die Behandlung mit einer Bruststraffung oder einer Fettabsaugung. Im Gegensatz dazu wird bei einer Vergrößerung der äußeren Schamlippen und der Vaginalverengung der Patientin vor dem eigentlichen Eingriff Gewebe, auch Eigenfett genannt, von Bereich des Bauches, Gesäß oder Oberschenkeln entnommen. Natürlich muss das Gewebe noch entsprechend aufbereitet werden und dann sicher gelagert werden. Um eine Vergrößerung der äußeren Schamlippen erfolgreich durchzuführen, sind etwa 2 bis 5 Sitzungen im Abstand von etwa 6 Monaten notwendig.
Methode der Genitalchirurgie
In der Genitalchirurgie gibt es viele verschiedene Methoden um die Intimzone zu optimieren.
Dazu gehören:
- Verkleinerung der inneren Schamlippen
- Verkleinerung der äußeren Schamlippen
- Verkleinerung des Venushügel
- Vaginalverengung durch Eigenfett
- Straffung der Vagina
- Vergrößerung der äußeren Schamlippen
- Wiederaufbau des Jungfernhäutchens / Hymen
Der am meisten gewünschte Eingriff ist die Schamlippenverkleinerung bzw. die Vergrößerung der äußeren Schamlippen.
Verkleinerung der inneren Schamlippen
Generell werden die inneren Schamlippen von den äußeren Schamlippen überdeckt. Doch bei einigen Frauen sind die inneren Schamlippen so stark ausgeprägt, dass sie doch über die äußeren ragen. In diesem Fall wird das überschüssige Gewebe entfernt und somit eine Verkleinerung der inneren Schamlippen vorgenommen. Es ist nicht nur das Schamgefühl der Frau gegenüber dem Partner sondern auch die eventuellen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder sportlichen Aktivitäten. Wie bereits erwähnt wird bei dieser Methode der Genitalchirurgie das überschüssige Gewebe entfernt. Dabei wird in der Regel eine lokale Anästhesie bevorzugt, es besteht aber auch die Möglichkeit sich in eine Vollnarkose versetzen zu lassen. Als erstes werden die Schamlippen vermessen und die zu entfernenden Bereiche dementsprechend markiert. Dies ist wichtig um ein ästhetisches und auch symmetrisches Ergebnis zu erhalten. Anschließend erfolgt die eigentliche Verkleinerung der inneren Schamlippen mit einer Art Laserskalpell. Und schließlich werden die behandelten Bereiche mit speziellem Gewebekleber und selbstauflösendem Nahtmaterial versorgt. Während des Eingriffs sorgt eine sterile Abdeckung für einen hygienischen Verlauf der Operation und beugt den eher selten auftretenden Komplikationen vor. Nach dem Eingriff sollte die Patientin regelmäßig Sitzbäder machen, um die Intimzone sauber zu halten und möglichen Infektionen vorzubeugen.
Verkleinerung der äußeren Schamlippen
Ebenso wie die übergroßen inneren Schamlippen, werden auch zu große und zu lange äußere Schamlippen von den betroffenen Frauen als unschön gesehen. Außerdem wird das Selbstbewusstsein dadurch beeinträchtigt und kann auch in manchen Fällen zu starken Schmerzen führen. Daneben können die betroffenen Frauen keine engen Hosen tragen, da sich die unförmigen und großen Schamlippen abzeichnen. Die Verkleinerung der äußeren Schamlippen hat schon vielen Frauen die Freude am Leben zurück gegeben. Bei der Behandlung wird das überschüssige Haut- und auch Fettgewebe beseitigt. Diese Methode wird so ähnlich durchgeführt wie das Fettabsaugen. Als erstes werden die äußeren Schamlippen vermessen und das zu entfernende Gewebe markiert, um hinterher eine ästhetische und auch symmetrische Intimzone zu erreichen. Dann wird der Arzt eine spezielle Lösung injizieren, welche die abzusaugenden Fettzellen löst und auf das Fettabsaugen vorzubereiten. Es wird im Normalfall eine örtliche Betäubung vorgenommen, damit von dem eigentlichen Eingriff an dieser Stelle keine Schmerzen verspürt werden. Zum Schluss werden die behandelten Stellen mit schonendem Gewebekleber und selbstauflösenden Näh - Materialien versorgt. Für gewöhnlich verbleiben hinterher keine Narben.
Nach der Behandlung sollte für eine Zeit Miederhosen getragen werden, um den Heilungsprozess positiv zu unterstützen. Es ist recht normal, dass nach dem Eingriff Schwellungen auftreten. Diese können jedoch mit entsprechenden Kühlmitteln gelindert werden.
Verkleinerung des Venushügels
Im Normalfall ist der Venushügel der Frau, auch Schamhügel genannt, schon ausgeprägt. Doch bei einigen Frauen kann er extrem ausgeprägt sein, sodass dieser unter der Kleidung eindeutig abgebildet und gut erkennbar ist. Gründe hierfür können zum Beispiel die hormonelle Einflüsse bzw. Wechseljahre, genetische Veranlagung oder auch starke Gewichtszunahmen sein. Er befindet sich im oberen Bereich der Schamlippen und ist ganz oder nur teilweise von der Schambehaarung bedeckt. Die Größe des Venushügels ist bei jeder Frau individuell verschieden. Die Verkleinerung des Venushügels erfolgt mit einer Fettabsaugung. Der Arzt wird auch hier den zu behandelnden Bereich markieren. Bei dem Eingriff bekommt die Frau eine lokale Betäubung. Als nächstes wird vom Facharzt eine spezielle Flüssigkeit in den zu behandelnden Bereich injiziert. Diese verursacht die Ablösung der Fettzellen, sodass diese einfacher abgesaugt werden können. Hier beginnt der eigentliche Eingriff mit der Fettabsaugung und dauert gewöhnlich etwa 60 bis 90 Minuten. Es ist ganz normal, dass das Gewebe zunächst geschwollen ist. Diese Schwellungen können mit Kühlmitteln, zum Beispiel einer kalten Kompresse, gelindert werden. Aber auch nach einer kurzen Zeit werden diese von alleine wieder abklingen. Da der Intimbereich einige Wochen nach der Behandlung noch sehr empfindlich ist, sollte sich die Patientin keine körperlichen Anstrengungen aussetzen. Auch sollte in den ersten Wochen eine Miederhose getragen werden, um den Heilungsverlauf positiv zu unterstützen und die Intimzone zu schützen.
Vaginalverengung durch Eigenfett
Die Vagina der Frau ist sehr elastisch und kann sich bei gegebenen Umständen, zum Beispiel einer Geburt, gut anpassen. Ist die einmal oder mehrmals Mama geworden, so kann das Scheidengewebe durch die Dehnung überstrapaziert worden sein. Auch ist dies en natürlicher Prozess des Älterwerdens. Doch meistens ist dann auch das Lustempfinden beim Geschlechtsverkehr und somit auch der Wunsch nach einem erfüllten Sexual- und Liebesleben stark beeinträchtigt. Aber es gibt die Möglichkeit dieses „Problem“ der Frau durch eine Vaginalverengung durch eine Eigenfettbehandlung in den Griff zu bekommen. Dabei wird der Frau vor dem eigentlichen Eingriff körpereigenes Fettgewebe aus dem Bauch, Oberschenkel oder dem Gesäß entnommen, aufbereitet und dementsprechend bis zur Behandlung gelagert. Dann wird das Eigenfett in den Vaginalbereich injiziert, um eine Verengung der Vagina zu erlangen. Auf diese Weise wird das Gewebe gestrafft und die Vagina wird wieder elastisch. Auch kann die Größe der Vagina auf die Gegebenheiten des Mannes abgestimmt werden, sodass eine intensive Stimulation beim Geschlechtsverkehr besteht. Um ein optimales Resultat zu erzielen, sind mehrere Sitzungen erforderlich. Ansonsten müssen keine weiteren Maßnahmen nach der Behandlung getroffen werden.
Straffung der Vagina
Durch verschiedene Umstände, beispielsweise durch eine oder mehrere Geburten eines Kindes, aber auch durch den natürlichen Prozess der Alterung kann es zu einer Weiterung des Gewebes der Vagina kommen. Dies kann man auch mit einer Dehnung des Bauchgewebes während einer Schwangerschaft vergleichen. Viele Frauen haben dadurch keinen Spaß mehr am Geschlechtsverkehr. Auf Grund dessen soll das Ziel einer Straffung der Vagina sein, ein gesteigertes Empfinden beim Intimverkehr zu erlangen. Die am häufigsten angewandte Methode um die Vagina zu straffen ist die Straffung des anzugrenzenden Muskelgewebes. Bei diesem plastisch – chirurgischen Eingriff, welcher gewöhnlich in unter einer Vollnarkose durchgeführt wird, wird überschüssiges Gewebe entfernt und schließlich das noch bestehende Gewebe neu zusammengefügt, sodass eine neue elastische und gespannte Vagina entsteht. Die komplette Behandlung wird in der Regel ambulant durchgeführt und dauert zwischen 60 und 90 Minuten. Da die Vagina nach dem Eingriff noch sehr empfindlich ist, sollte für mindestens 4 Wochen auf Geschlechtsverkehr und Sport verzichtet werden. Da bei den meisten Frauen die Vagina sehr gut durchblutet ist, sollte der Heilungsprozess recht schnell von statten gehen und auch nur in sehr seltenen Fällen zu einer Beeinträchtigung führen.
Vergrößerung der äußeren Schamlippen
Im Normalfall werden die inneren Schamlippen von den äußeren Schamlippen überdeckt. Doch bei manchen Frauen sind die äußeren Schamlippen nur sehr gering ausgebildet oder diese durch den natürlichen Alterungsprozess an Elastizität verliert und unschön erschlafft. Somit fühlen sich viele Frauen, die von dem Problem betroffen sind, unattraktiv und schämen sich oft sich ihren Partner zu zeigen. In diesem kann eine Vergrößerung der äußeren Schamlippen mit einer Eigenfett – Behandlung Abhilfe verschaffen. Dabei wird im Vorfeld ambulant durch eine Art Fettabsaugung mit einer örtlichen Betäubung aus den Oberschenkeln, dem Gesäß oder dem Bauch Eigenfett entnommen, dementsprechend bearbeitet und gelagert. An dem Tag des eigentlichen Eingriffs wird das Eigenfett als Injektion ins das Gewebe der Vagina appliziert. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten, muss jedoch in mehreren Sitzungen, etwa 2 bis 5 mal in einem Abstand von circa 6 Monaten, wiederholt werden. Eine Nachbehandlung ist bei dieser Methode der Genitalchirurgie nicht notwendig. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass in den ersten 2 Wochen nach dem Eingriff keine sportlichen Aktivitäten ausgeübt werden, da der Intimbereich noch sehr empfindlich ist.
Wiederaufbau des Jungfernhäutchens / Hymen
Die Vagina wird normalerweise von dem Jungfernhäutchen, oder auch Hymen genannt, überdeckt. Meistens reist es beim ersten Geschlechtsverkehr ein oder wird seltener zur Seite geschoben. Diesen Vorgang nennt man auch Defloration. Aber auch durch sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel das Reiten, kann der Riss des Jungfernhäutchens hervorgerufen werden. Es gibt verschiedene Gründe, warum sich manche Frauen das Jungfernhäutchen wieder aufbauen lassen wollen. Es gibt zum Beispiel einige Kulturen, bei denen das Jungfernhäutchen einen besonders hohen Stellenwert hat. Es liegen dann meistens traditionelle Gründe vor, warum junge Frauen den Wiederaufbau des Jungfernhäutchens veranlassen. Das zweite Jungfernhäutchen wird aus einem Stück Haut von dem hinteren Teil der Vagina gewonnen und für die Abdeckung der Scheide verwendet. Bei dem Eingriff wird gerne auf ein Laserskalpell benutzt. Die Behandlung wird ambulant entweder unter einer örtlichen- oder einer Vollnarkose durchgeführt. Nach dem Wiederaufbau des Hymens wird das Gewebe mit einem natürlichen Gewebekleber und Fäden, welche sich selbst auflösen, verschlossen. Nach der Behandlung werden regelmäßige Sitzbäder zum Schutz vor möglichen Infektionen empfohlen. Dennoch ist der Heilungsprozess meistens nach wenigen Wochen beendet. Nach dem Wiederaufbau des Hymen kann dies weitaus fester sein, als das angeborene Jungfernhäutchen. Es ist von daher anzuraten, bei dem ersten Geschlechtsverkehr als Mann sehr einfühlsam zu sein, damit beide die Zweisamkeit genießen können.
Ziel einer Genitalchirurgie
Das Ziel einer Genitalchirurgie ist, das körperliche Unwohlsein bzw. die Unzufriedenheit der betroffenen Frauen zu beseitigen. Außerdem sollen dadurch die psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen verringert oder im optimalen Fall ganz behoben werden. Nach einer Behandlung fühlen sich viele Frauen wesentlich selbstbewusster und konnten somit ein neues und stärkeres Selbstvertrauen aufbauen.
Nachsorge
Generell ist es nach einem Genitalchirurgischen Eingriff mit einer Fettabsaugung ratsam, in den ersten Tagen bis Wochen nach der Behandlung Miederhosen bzw. Kompressionshosen zu tragen. Außerdem sollte nach jeder Methode der Genitalchirurgie in den ersten Wochen auf körperliche Belastungen und auch Betätigungen verzichtet werden. Auch ist ein Verzicht des Geschlechtsverkehrs für 2 bis 4 Wochen, je nachdem welcher chirurgische Eingriff vorgenommen wurde, zu empfehlen, um Nachwirkungen zu vermeiden. Dasselbe gilt für das Benutzen von Tampons.
Mögliche Risiken und Komplikationen
Risiken und gravierende Komplikationen treten in den üblich verwendeten Methoden sehr selten auf.
Es ist dennoch normal, dass Schwellungen, Rötungen und Schmerzempfinden in den ersten Tagen nach dem Eingriff auftreten. Diese verschwinden bzw. verblassen in der Regel aber wieder in wenigen Tagen von alleine. In sehr seltenen Fällen können Nachblutungen und Entzündungen im behandelten Bereich auftreten. Besonders nach einer Vergrößerung der äußeren Schamlippen mit einer Eigenfett – Behandlung kann ein kurzzeitiges Taubheitsgefühl erscheinen. Grundsätzlich ist der Intimbereich nach einem genitalchirurgischen Eingriff sehr empfindlich. Aber auch dies lässt nach einigen Tagen bzw. wenigen Wochen wieder nach.